Für interessierte Schulen

Implementierung eines Praxistages

In den meisten Fällen hat Ihre Schule die Praxiszeiträume bisher als Blockpraktikum durchgeführt, die variabel innerhalb des Schuljahres terminiert werden können. Eine Umstellung auf die Durchführung von Praxistagen sollte in der Vorbereitung jedoch etwas intensiver geplant werden, da sie sich unmittelbar auf Ihre Schuljahresplanung auswirkt.

Es empfiehlt sich, folgende Punkte bei Ihrer Planung zu berücksichtigen:

1. Finanzierung

Die Übernahme der Fahrtkosten ist erfolgskritisch für die Umsetzung der Praxistage und sollte daher frühzeitig, mind. aber ein Jahr im Voraus, beantragt werden. Es ist sehr wichtig, den zuständigen Schulträger zu benachrichtigen, da dieser die Fahrtkosten, welche für die Schüler:innen auf dem Weg zu den Praktikumsbetrieben anfallen, absichern soll. Die Klärung mit dem Schulträger sollte im besten Fall das Schulamt übernehmen. Suchen Sie daher das Gespräch mit Ihrem zuständigen Schulamt und informieren Sie ihn über Ihr Vorhaben.

2. Zusammenarbeit: Arbeitskreis Schulewirtschaft

Vor dem Planungsbeginn empfiehlt es sich, eine enge Zusammenarbeit zum Arbeitskreis Schulewirtschaft zu pflegen. In den unterschiedlichen Regionen gibt es verschiedene Arbeitskreise zu denen Sie sich anmelden können: https://www.schule-wirtschaft-thueringen.de/vor-ort/arbeitskreise

Unter anderem können Sie hier bereits wichtige Informationen für die Planung und Umsetzung für Ihre Praxistage erhalten, z.B.:

  • Auswahl des Wochentags: Gegebenenfalls führen bereits mehrere Schulen in ihrer Region einen Praxistag am selben Wochentag durch; dies könnte die Schüler:innen bei ihrer Bewerbung einschränken.
  • Unterstützung / Kooperation: In den Regionen beteiligen sich neben der Wirtschaftsförderung und der Agentur für Arbeit auch andere Partner der Wirtschaft sowie regionale Betriebe. Gegebenenfalls erfahren Sie bereits im Voraus wichtige Informationen zu Ansprechpersonen von Unternehmen oder Akteuren, die sie bei der Umsetzung der Praxistage unterstützen können.
  • Vermittlung von Plätzen: Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Schüler:innen ihr passendes Unternehmen finden können. Gegebenenfalls wurde für Ihre Region bereits eine Unternehmensliste geführt oder Steckbriefe von Betrieben gesammelt, um Ihnen und den Schüler:innen die Suche nach passenden Praxisplätzen zu erleichtern.
  • Messetermine: Veranstaltungen wie Messen eignen ich für die Schüler:innen hervorragend, um sich persönlich bei den gewünschten Unternehmen zu bewerben. Im Arbeitskreis erfahren Sie frühzeitig die Termine für regionale Messen.

3. Varianten / Konzepte

Sollten Sie sich als Schule für die Durchführung von Praxistagen entschieden haben, gibt es für Sie mehrere Möglichkeiten und Variationen, die Sie nutzen können. Unter anderem gibt es das Konzept „Tag in der Praxis“ des Schulamts Nordthüringen, welches den Einblick in vier Berufsfelder für die Schüler:innen bietet (Das Handbuch finden Sie hier: https://schulamt.thueringen.de/media/ssa/nord/schule-bildung/orientierung/TiP/Projekthandbuchtip_BA.pdf)

In jedem Fall sollten Sie vorab folgende Fragen klären:

a) Klassenstufe: In welcher Jahrgangsstufe ist es sinnvoll die Praxistage an unserer Schule zu implementieren? Soll ggf. nur eine Klasse die Praxistage durchführen?

b) Zeitraum: In welchem Zeitraum sollen die Praxistage stattfinden? Sollen die Praxistage ein Schulhalbjahr oder ein gesamtes Schuljahr umfassen?

c) Anzahl Praxis-Phasen: Wie viele Berufsfelder sollen die Schüler:innen kennenlernen? Müssen die Schüler:innen während der Zeit den Betrieb wechseln? Wie viele Phasen sind sinnvoll? Wie lang sollte eine Phase dauern?

d) Wochentag: An welchem Wochentag soll der Praxistag stattfinden? Gibt es bereits Schulen, die sich mit unserem Wochentag überschneiden könnten? Könnte sich der Wochentag mit wichtigen Schul-Terminen innerhalb des Jahres überschneiden?

e) Vermittlung: Wie sollen sich die Schüler:innen bewerben? Bei welchen Betrieben dürfen sich die Schüler:innen bewerben? Soll eine (schulinterne) Berufsmesse genutzt werden, damit die Schüler:innen persönliche Kontakte zu den Unternehmen aufnehmen können?

f) Einbindung der Eltern: Planen Sie frühzeitig einen Elternabend ein, um die Erziehungsberechtigten über Ihr Vorhaben zu informieren. Klären Sie vorab mögliche Bedenken der Eltern und berücksichtigen Sie diese bei Ihrer Planung.